Die Versorgung des älteren Menschen nach Unfall und Verletzung bedarf einer über das übliche Maß hinausgehenden Kompetenz zum Erreichen von Sicherheit und Qualität in der medizinischen Versorgung. Besonders häufig werden in unserem Zentrum Patienten mit Schenkelhals- und Oberschenkelbrüche, Wirbelsäulen- und Beckenbrüche, Oberarmbrüche behandelt, zunehmend werden Knochenbrüche nach Hüft- oder Knieprothese in die Behandlung einbezogen.
Das Zentrum Alterstraumatologie setzt sich zusammen aus der KRH Geriatrie Langenhagen und der unfallchirurgischen Versorgungseinheit im KRH Klinikum Nordstadt.
Durch regelmäßige gemeinsame Visiten in beiden Zentren können nicht operationsfähige Patienten identifiziert und Risiken wie Sturz, Osteoporose, Lagerungsschäden, Ernährung und chronische Schmerzen in die Behandlung einbezogen werden. Konservativ zu behandelnde Patienten werden frühzeitig in die internistische und neurologische Mitbehandlung der KRH Geriatrie übernommen. Für die operierten Patienten wird gemeinsam ein Behandlungsplan erstellt. Die Verläufe werden regelmäßig im Team besprochen, wodurch Probleme sehr unmittelbar bearbeitet werden können.
Für die Patienten ergeben sich aus dieser engen, kooperativen Zusammenarbeit Vorteile mit einer rascheren Mobilisierung durch schnellere Stabilisierung des Allgemeinzustandes bei internistischen und neurologischen Begleiterkrankungen. Durch die unfallchirurgisch-geriatrische Interdisziplinarität, die Vermittlung unseres Casemanagements und die frühestmögliche Rehabilitation wird eine bessere Funktion in kürzerer Zeit erreicht, so dass das Ziel Rückkehr in die gewohnte Umgebung schneller und in mehr als 85 Prozent der Fälle erreicht werden kann. Durch die geriatrische Komplexbehandlung, die Einbindung von Krankengymnastik und Ergotherapie, die Koordination von Entlassung und Weiterbehandlung, Hilfsmittelerprobung und -versorgung wird in der Mehrzahl der Behandlungen das Aktivitätsniveau erreicht, dass vor dem Unfall bestand.